Erfahrungsgemäß haben sich der Zeitraum vom späten Frühjahr bis Sommer sowie Oktober und November als gute Phasen für das Fasten herausgestellt. Prinzipiell ist die wichtigste Voraussetzung der Entschluss, jetzt zu fasten, dann kann auch jede Jahreszeit gewählt werden.
1. Starten Sie mit 1-2 Entlastungstagen mit leichter Kost, bei der Sie bereits Genussmittel, Fettreiches und Fertiggerichte weglassen.
2. Trinken Sie beim Fasten 2-3 Liter pro Tag, am besten Heilwässer mit vielen Mineralstoffen und basisch wirkendem Hydrogencarbonat.
3. Bewegen Sie sich an jedem Fastentag mindestens 30 Minuten an der frischen Luft. Je mehr, desto besser. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
4. Sorgen Sie während des Fastens täglich für mindestens 60 Minuten aktiver Entspannung.
5. Beginnen Sie nach dem Fasten langsam, achtsam und bewusst wieder zu essen.
Wichtig ist die Zeit nach den reinen Fastentagen. Es gilt der Merksatz: Aufbautage sind Fastentage! Der Körper muss sich langsam wieder an die Nahrung gewöhnen, ein achtsamer, gut geplanter Kostaufbau ist entscheidend für einen Einstieg in eine gesündere Ernährung im Alltag. Die Beschäftigung während der Fastenwoche mit dem Thema „Ernährung“ soll dazu beitragen, ungesunde Essmuster zu überdenken und neue Lösungen für den Essalltag zu gewinnen.
Ja, vorausgesetzt, man kann sich als „gesund“ bezeichnen, man möchte nicht länger als eine Woche fasten und man hat sich gut mit dem Thema Fasten auseinandergesetzt. Auch sollte man möglichst nicht das erste Mal fasten wollen – hier wird empfohlen, sich einem geprüften Fastenleiter anzuschließen. Wie „gesund“ Sie wirklich sind, können Sie aber erst durch eine ärztliche Untersuchung erfahren. Diese ist nicht verbindlich, wird aber aus Sicherheitsgründen empfohlen.
Nein, es ist ein ganz und gar natürlicher Vorgang. Unsere Körper war schon immer mit der Fähigkeit ausgestattet, lange Zeit ohne Essen auszukommen und sich aus körpereigenen Depots zu ernähren. Diese Fähigkeit ist uns Menschen auch heute noch geblieben und ermöglichte uns erst das Überleben. Fasten ist ein naturgegebener Mechanismus, welcher dem menschlichen Körper, z.B. im Krankheitsfall, Entlastung gewährleistet. Dabei wird er von energieraubender Verdauungsarbeit entbunden und verfügt deshalb über freie Kapazitäten für Genesung und Regeneration. So signalisiert die Appetitlosigkeit, welche die meisten von uns im Krankheitsfall schon erlebt haben, lediglich: „Mein Körper muss seine Kräfte jetzt bündeln, er hat momentan keine Kapazitäten für Verdauungsarbeit frei, denn er muss Reparaturarbeit leisten, um genesen zu können.“
Wichtig beim „Fasten für Gesunde“ ist, dass man gesund und somit nicht auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen ist. Im Zweifelsfall sollte vorher mit dem Hausarzt gesprochen werden.
Es ist empfehlenswert, ein oder zweimal jährlich zu fasten. In der Regel sollte „Fasten für Gesunde“ zwischen 5 -10 Tagen dauern. Aber auch Intervallfastentage sind eine Option, wenn die Gewichtsregulation im Vordergrund steht.
Sowohl die Vorbereitungszeit als auch die Zeit nach dem Fasten sind sehr wichtig:
Zumindest das erstmalige Fasten empfehlen wir daher in einer Gruppe. Diese sollte von einem/einer zertifiziert ausgebildeten Fastenleiter*In angeleitet werden, da es ganz wesentliche Regeln zu beachten gibt und das erste Fasten in einer Gruppe viel einfacher und motivierender ist. Wenn das nicht möglich ist, sollte man sich unbedingt vorher gut informieren, Fastenliteratur lesen und Experten zu Rate ziehen. So kann z.B. auch eine Hotline zum Fastenleiter des Vertrauens vereinbart werden.
Eine Woche vor Fastenbeginn beginnt man schon mit einer zunehmend leichteren Ernährungsweise. Der letzte Tag (besser 2-3 Tage) vor dem eigentlichen Fastenbeginn ist dann der sogenannte Entlastungstag.
Das ist der Tag vor Fastenbeginn, hier gibt es nur noch leichte Kost. Dabei nimmt man noch ca. 600 kcal in Form von Obst und Gemüse zu sich, also überwiegend Kohlenhydrate, kein Fett und nur sehr wenig Eiweiß. Von Alkohol, Nikotin, Kaffee und Süßigkeiten sollte man sich schon einige Tage zuvor verabschiedet haben.
Auf den Entlastungstag folgt der erste Fastentag. Dieser beginnt mit einer gründlichen Darmreinigung. Danach ist keinerlei feste Nahrung für die weiteren Fastentage vorgesehen. Auf dem Plan stehen ab jetzt lediglich jede Menge gutes Wasser und ungesüßte Kräutertees, Obst-u. Gemüsesäfte in bestimmter Menge und 1-2x täglich eine Fastenbrühe/Suppe ohne Gemüsestücke.
Zum täglichen Prozedere gehören fastenbegleitende Maßnahmen wie Leberwickel, Öl-Ziehen, Bürstenmassagen, Ruhe und Entspannung und ganz viel Bewegung an der frischen Luft. An das Fastenbrechen schließen sich 2-3 Aufbautage an, innerhalb derer Sie Ihren Körper langsam und schonend von innerer wieder auf äußere Ernährung, also auf „Essen“, umstellen. Die Aufbautage sollten 1/3 der Fastenzeit betragen.
Während des Fastens passiert nichts, was nicht auch bei regulärer Ernährung passiert: ungenutzte Muskulatur wird irgendwann abgebaut, trainierte und benutzte Muskulatur wird erhalten und kann sogar weiter aufgebaut werden.
Die Anzahl der Aufbautage richtet sich nach der Anzahl der zurückliegenden Fastentage. Die Aufbauphase sollte etwa 1/3 so lang sein wie die Fastenphase. Nach und nach nimmt man wieder feste Nahrung zu sich, zunächst in Form von Kohlenhydraten wie Obst und Gemüse, dann etwas Eiweiß und langsam auch wieder Fette. Den Aufbautagen kommt eine der wichtigsten Rollen für den Fastenerfolg zu.
Nein. Jeder einigermaßen ordentlich ernährte Mensch hat genug Reserven, um für 5 bis 10 Tage voll ernährt zu sein. Der Körper drosselt die Ausscheidung dieser essenziellen Stoffe, zudem werden fettlösliche Vitamine aus den Fettdepots freigesetzt. Gute Frucht- und Gemüsesäfte führen täglich wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe zu.
Je mehr es gelingt, die Aufbautage und die Zeit unmittelbar danach bewusst zu gestalten, desto vielversprechender kann der Fastenerfolg sein. In jedem Fall gilt: Weniger ist mehr! Der Körper muss sich langsam wieder an das Essen gewöhnen. Der bewussten Ernährung kommt nach dem Fasten eine ganz besondere Bedeutung zu. Auch wer jetzt noch weiter Gewicht reduzieren möchte, für den ist jetzt der richtige Zeitpunkt vorhanden. Das Beschäftigen während der Fastenwoche mit Themen aus dem Ernährungsbereich hat idealerweise dazu beigetragen, dass man ungesunde Essmuster erkannt, herauszustellen und zu unterbrechen gelernt hat. Daran gilt es, konsequent anzuknüpfen.
Sich der eigenen Stärke und Disziplin, welche man sich selber in der Fastenphase unter Beweis gestellt hat, bewusst zu werden, ist nicht nur in Bezug auf die künftige Ernährung, sondern auch in Bezug auf die Integration von Bewegung, Entspannung und auch Körperhygiene in unseren Alltag sehr bedeutsam. Hierin wird der Profit zu finden sein!
Es ist ebenso wichtig wie Atmen und Schlafen, nur geht die Darmreinigung mangels “Nachschubs” nicht von allein und bedarf deshalb der Hilfe. Die Leber entgiftet über die Gallenblase in den Darm. Auch Bakterienreste und andere Zersetzungsprodukte reizen Körper und Immunsystem. Wer nicht nur abnehmen, sondern auch “entschlacken” will, darf weder Trinken noch Abführen vergessen. Die Leitlinien zum Fasten für Gesunde empfehlen mind. jeden zweiten Tag den Dickdarm mithilfe eines Einlaufgerätes zu entleeren.
Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten an, den Darm beim Abführen zu unterstützen. Zum einen die Einnahme von abführenden Substanzen.
Dazu gehören z.B. Glaubersalz, FX-Passage-Salz, Sauerkrautsaft oder als Alternative aus der Apotheke CitraFleet. Jede Substanz bewirkt einen mehr oder weniger kräftigen Erfolg und schmeckt auch anders.
(Links zum bestellen dieser Dinge siehe unter „Zubehör“
Die andere Möglichkeit ist der altbewährte Einlauf. Zum Auftakt der Fastentage sollte man sich der Einnahme von abführenden Substanzen bedienen, da diese alle Areale des Darmes gleichermaßen erreichen. Der Einlauf ist dann das Mittel der Wahl an jedem zweiten Fastentag, bei Bedarf auch täglich. Hierbei werden Großteile des Dickdarmes erreicht und gereinigt. Der Einlauf ist ebenso empfehlenswert bei Kopfschmerzen im Fasten. Oft haben diese ihre Ursache in Rückvergiftungen, die durch nicht beseitigte und im Darm verbliebene Toxine hervorgerufen werden. Die Darmreinigung sorgt hier für raschen Abtransport und damit für Linderung.
Die Leber – unsere Entgiftungszentrale – leistet während des Fastens Schwerstarbeit. Um sie darin zu unterstützen, helfen wir ihr von außen mit einem Leberwickel. Dazu legen wir im Leberbereich zuerst eine feuchtwarme Kompresse und darauf eine Wärmeflasche auf, dann wird mit einem Tuch zum Fixieren umwickelt. Die Ruhephase beträgt mindestens 20 Minuten (bis zu einer Stunde) – meistens versinkt man dabei in einen wohligen Schlaf.
Die Leberpackung wird im Fasten täglich empfohlen. Auch während der Aufbautage und darüber hinaus unterstützt sie der Leber bei ihrer Arbeit.
Fasten und Sport – passt das zusammen? Auf jeden Fall, allerdings sollte man es nicht übertreiben.
Gerade zu Beginn des Fastens ist die körperliche Ertüchtigung wichtig, um dem Körper die Signale zu schicken, dass die Muskeln benötigt werden und somit dort keine Eiweiße abgebaut werden dürfen. Umso schneller geht er auf den Energielieferanten 2 – dem Fettstoffwechsel über.
Es ist sogar möglich, während des Fastens Muskelmasse aufzubauen. Viele Hochleistungssportler verbinden sogar in der Phase der Wettkampfvorbereitung ihr Training mit Fasten!
Der Stoffwechsel wird in vielfacher Weise angeregt. Der Körper kann dadurch entgiften, regenerieren und neue Kraft gewinnen. Regelmäßiges Fasten trainiert die Fettverbrennung und hält den Körper gesund, widerstands- u. leistungsfähig. Fasten ist im Übrigen trainierbar – mit jedem Mal gelingt es dem Körper, schneller und leichter in den Fasten-Modus hineinzukommen.
Die Haut erfährt im Fasten ein natürliches Anti-Aging: das Hautbild wird klar und fein, über Autophagie wird Zell- und Proteinmüll beseitigt und recycelt
Der Darm und das Immunsystem regenerieren während der Fastenzeit besonders gut. Immunsystem ist zu 80% im Darm angesiedelt. Das Immunsystem wird entlastet > sog. Immunpause.
Im Blut sinken überschüssige Nährstoffe, Hormone und Wachstums- und Entzündungsfaktoren. Das reduziert die Gefahr von Ablagerungen an den Wandungen der Blutgefäße > Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen
Alte, beschädigte Zellen und Körpereiweiße werden bevorzugt abgebaut > selektiver Abbaumechanismus. Man spricht vom „Chirurg ohne Messer“ oder auch vom „Entschlacken“
Die Verdauungsorgane Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse werden entlastet und regenerieren, weil die große Aufgabe, ständig Nahrung verarbeiten zu müssen, wegfällt. Spürbar wird dies, indem man sich wacher, aufnahmefähiger und energiegeladener fühlt.
Im Gehirn bewirkt Fasten eine erhöhte Freisetzung des Glückshormons Serotonin. Fasten wirkt schmerzstillend und stimmungsaufhellend.
Die Sinne sensibilisieren sich beim Fasten und sorgen für eine bessere Körperwahrnehmung. Das erleichtert die Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise und bildet die Grundlage dafür, dass man auch langfristig abnehmen oder sein Gewicht halten kann. Eine zuvor erzielte mögliche Gewichtsabnahme von 300g – 600g pro Fastentag können hierbei eine sehr große Motivation sein.
Das Fasten ist schon eine besondere Situation für den Körper, auch für den Hormonhaushalt. Der kann schon einmal durcheinandergeraten. Daher ist es fast normal, dass die Periode früher kommt, ganz ausfällt oder zweimal kurz hintereinander einsetzt. Aus diesem Grund ist auch die Wirkung der Pille u.U. beeinträchtigt. Vorsicht ist auch geboten bei der regelmäßigen Darmentleerung während des Fastens. Die Pille könnte u.U. unaufgelöst den Körper wieder verlassen.
Was allerdings auch häufig berichtet wird: Während des Fastens, fastet die Libido gleich mit.
Mit den Worten “verschlacken” und “entschlacken” versteht der Volksmund die Tatsache, dass nicht alles, was der Mensch aufnimmt oder im Körper produziert wird, gebraucht/verstoffwechselt wird und nicht alle “Reste” wieder ausgeschieden werden. Es verbleiben Stoffe im Körper und werden teils auch in den Geweben (Etwa Haut, Blut, Bindegewebe) abgelagert, die dort nicht erwünscht sind: z.B. Farbstoffe in der braungrauen Raucherhaut, überflüssige Eiweiße und Fette im Zwischengewebe und überschüssige Fette (z.B. Cholesterin), Hormone (z.B. Insulin) und entzündungsfördernde Stoffe im Blut (z.B. CRP, Interleukine, Adiponektine).
Nutzt man in der Naturheilkunde den Begriff Schlacken und Entschlackung (der Begriff wurde von Dr. Otto Buchinger geprägt), dann ist heutzutage der Vorgang der Autophagie (oder Autophagozytose) gemeint, der zum Grundwissen aller, die im Bereich der Gesundheit Tätigen gehören sollte. Autophagie beschreibt die Fähigkeit von Körperzellen, alte, defekte Eiweiße und Zellstrukturen zu recyceln und damit zu “entgiften”. Im Fasten wird dieser Müllabbaumechanismus stark gefördert, was der Medizinnobelpreisträger Yoshinori Oshumi bewiesen hat.
Es wird keinem Chirurgen, wie wir ihn aus der Schulmedizin kennen, je gelingen, diese „Schlacken“ mit seinem Skalpell zu entfernen. Dem „Chirurgen ohne Messer“ oder „Naturheilkundliche Operation“, Eigenschaften, die dem Fasten oft nachgesagt werden, gelingt dies allerdings hervorragend! Diese Stoffe abzubauen, zu mobilisieren und auszuscheiden gelingt im Fasten mit Hilfe von Flüssigkeit (Trinken), Bewegung, Wärme sowie weiteren Maßnahmen- von Tag zu Tag mehr.
Nein, keinesfalls. Bei vielen chronischen Erkrankungen wie z.B. Rheuma, Ekzemen, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmentzündungen etc. sind durch regelmäßiges Fasten positive Ergebnisse erzielbar. Weitere Details lesen Sie in den Leitlinien zur Fastentherapie > www.aeghe.de
Ein verantwortungsbewusster und zertifiziert ausgebildeter Fastenleiter lässt seine Teilnehmer im Vorfeld immer ein Formular ausfüllen, in welchem das Vorliegen etwaiger Erkrankungen erfragt wird. Dieses Formular muss ehrlich ausgefüllt werden, damit der ausgebildete Fastenleiter das Risiko einer Teilnahme am „Fasten für Gesunde“ einordnen kann oder die Empfehlung gibt, besser an einer Fastenkur unter ärztlicher Aufsicht in einer speziell dafür ausgerichteten Kureinrichtung teilzunehmen.